VOERE BBF - Die erste Bockbüchsflinte mit freischwingendem Büchsenlauf

Kufstein, 04.03.2024 - Die Bockbüchsflinte, eine Waffe für wahre Kenner des Reviers, erlangte in den 60er Jahren durch VOERE ihre prägende Form und Funktion. Mit den Modellen 2121 (ca. 1960) und 2126 (ca. 1968) schrieb das Unternehmen Geschichte und setzte Maßstäbe in der Waffenentwicklung.

Innovativ und fortschrittlich präsentierte sich das Gewehr durch seinen Oberhebel-Einschloss-Handspanner. Diese Technologie war seiner Zeit voraus und verlieh der kurzen, führigen Waffe eine Leichtigkeit und Kosteneffizienz, die bis heute unübertroffen sind. Etwa 30.000 Exemplare wurden bis in die 80er Jahre hergestellt, und ihr Merkmal, das Einschloss und der Handspanner, garantierten eine herausragende Schussleistung.

Doch was die Bockbüchsflinte von VOERE wirklich bekannt und erfolgreich machte, war ihre außergewöhnliche Schussleistung. Das Problem herkömmlicher Kipplaufwaffen, das berüchtigte Klettern der Bockbüchse durch unterschiedliche Wärmebelastung von Schrot- und Büchsenlauf, wurde durch die bahnbrechende Erfindung des frei ausdehnbaren Büchsenlaufes gelöst.

Die Idee war einfach und genial zugleich: Der Büchsenlauf wurde in einem Mantelrohr geführt, wodurch sich Schrot- und Büchsenlauf unabhängig voneinander ausdehnen konnten. Im Gegensatz zur herkömmlichen Verlötung blieb die Schussleistung dadurch konstant. Für größere Kaliber wurde sogar eine Laufverstellung entwickelt, um ein Zusammenschießen der Läufe zu verhindern. Heute ist diese Konstruktion Standard bei allen Herstellern. Doch damals war VOERE Vorreiter und Pionier auf diesem Gebiet. Auch die Handspannung, in ihrer damaligen Form, war ein Novum. Zum Entspannen musste der Handspannhebel nach links gedrückt und gleichzeitig der Abzug betätigt werden.

Die Bockbüchsflinte von VOERE war nicht nur technisch überzeugend, sondern auch ästhetisch ansprechend. Mit einem Gewicht ab 2,7 kg und einer Gesamtlänge von ca. 100 cm war sie handlich und gut ausbalanciert. Der Nussbaumholzschaft und der einstellbare Rückstecher trugen zur Perfektion dieser Waffe bei.

Die Auswahl an Kalibern war vielfältig und deckte eine breite Palette von Einsatzmöglichkeiten ab. VOERE setzte mit der Bockbüchsflinte neue Maßstäbe und prägte die Entwicklung von Waffen nachhaltig. Der Produktionszeitraum von 1965 bis 1982 markiert eine Ära, in der Qualität, Innovation und Leidenschaft für das Handwerk im Vordergrund standen.